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Unsere Empfehlungen sind nach wie vor auf dem neuesten Stand. Letztes Updated am 8. September 2020
ICD-Codes: – K02 – Was ist der ICD-Code?
Karies – die häufigste Ursache für Füllungen
Karies ist eine ansteckende Krankheit. Auch wenn dies zunächst fast unglaublich klingt, leider ist das die Wahrheit. Zudem ist Karies nicht heilbar. Sind die Zähne erst einmal von Karies betroffen, fangen sie früher oder später zu faulen an. Die Symptome von Karies kennt fast jeder. Löcher in den Zähnen. Kaum ein Mensch, der noch keine Zahnfüllung bekommen hat. Bei vielen Kindern sind sogar bereits die Milchzähne von Karies betroffen, was die Sache nicht einfacher macht.
Häufigste Gründe für die Entstehung von Karies sind mangelnde Mundhygiene. Hinzu kommt eine ungesunde Ernährung, die viel Süßes und viele Kohlenhydrate. All diese Stoffe werden im Mund von Bakterien verstoffwechselt und werden zu Säuren. Die Säure greift den Zahnschmelz an der nach und nach aufweicht und verschwindet. Ist der Zahnschmelz erst einmal angegriffen, beginnen die Bakterien das Zahnmaterial aufzulösen, ein Loch im Zahn entsteht.
Auf einen Blick: Das Wichtigste in Kürze
Mit der Zeit und ohne Behandlung wird das Loch im Zahn immer größer, die Bakterien erhalten so ungehinderten Zugang zum Zahninnere und können dort ihr zerstörerisches Werk weiterführen. Die Folgen sind zerstörte Zahnmark und Zahnnerv. Spätestens, wenn es soweit ist, bekommen die Betroffenen heftige Zahnschmerzen. Die Teilnahme an den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen ist deshalb Pflicht. Wird ein Loch im Zahn frühzeitig entdeckt, kommt man mit einer kleinen Füllung gut davon. Je größer das Loch und je größer der Schaden am Zahn, bleibt oft nur noch den Zahn zu ziehen.
Diese Umstände begünstigen Karies:
- mangelnde Mundhygiene
- schief gewachsene und nicht gerichtete Zähne (sind schlechter zu putzen als Zähne, die gerade in der Reihe stehen)
- Ernährung – Zucker und Kohlenhydrate werden von den Bakterien zur Säure verstoffwechselt und schädigen den Zahnschmelz
- Menschen, die nicht regelmäßig an den Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen, riskieren Karies in großem Maß
Was tun, wenn Karies bereits entstanden ist
Zahnärzte erkennen Karies bereits im frühen Stadium. Wird Karies bereits in diesem Stadium behandelt, muss zunächst nicht gebohrt werden. Eine gute Mundhygiene und Zahnpflege, eine Umstellung der Ernährung und die Verwendung von Fluoridgels können Karies zwar nicht komplett beseitigen, aber im Zaum halten. Entdeckt der Zahnarzt jedoch bereits erste kleine Löcher im Zahn, muss er zum Bohrer greifen. Je eher ein Loch mit einer Füllung versehen wird, umso länger kann der Zahn erhalten bleiben. Sind die Bakterien bereits im Zahn am Werk, bleibt oft nur noch eine Wurzelkanalbehandlung, oder den betroffenen Zahn zu ziehen. Nach einer Wurzelkanalbehandlung kann der Zahn mit einer Krone wiederhergestellt werden. Wird der Zahn gezogen, empfiehlt es sich, die Lücke mit einem Implantat zu verschließen. So wird dafür Sorge getragen, dass sich die benachbarten Zähne nicht in Richtung Lücke verschieben können.
Wird ein Zahn von Kariesbakterien befallen, entsteht ein Schaden, der ausschließlich im Rahmen einer sorgfältigen Behandlung beseitigt werden kann. Dabei ist es nötig, die schadhafte Zahnsubstanz vollständig zu entfernen. Tragen wir als Zahnarzt jedoch Zahnsubstanz ab, entsteht ein Loch, welches nicht durch den Zahnschmelz geschützt wird. Bei tieferen Karieslöchern dringen zudem noch Luft und Speiseinhalte tief in den Zahn ein, was zu Schmerzen führen kann. Bereits aus diesem Grund ist es notwendig, dass der Zahn nach einer erfolgreichen Kariesbehandlung in einen Ursprungszustand zurückgeführt wird. Dies gelingt mit einer Zahnfüllung.
Die Füllungen bei Karies Erkrankungen
Welche Zahnfüllung wir in unserer Praxis nach einer Kariesbehandlung verwenden, hängt von den Wünschen des Patienten, der aktuellen Zahnsituation und natürlich von dem Zahn an sich ab. Unsere Patienten wünschen sich, eine langjährige Füllung zu erhalten, die über viele Jahre hinweg in den Zähnen verbleibt und selbstverständlich keine gesundheitlichen Probleme heraufbeschwört. Aus diesem Grund nutzen wir moderne Materialien, die sich in der Zahnmedizin durchsetzen konnten. Composites, ein Gemisch aus Kunststoff und Keramik, sind sehr haltbare und langlebige Füllungen. Composites setzen wir sowohl bei Fronzähnen als auch bei Seitenzähnen ein, wenn der Defekt eine bestimmte Größe nicht übersteigt. Ist das durch Karies verursachte Loch vor allen an Backen- und Seitenzähnen zu groß, empfehlen sich eher Inlays. Diese werden passgenau angefertigt und exakt auf die Zahnfarbe des Patienten angepasst.
Wir fertigen das Inlay direkt in unserer Praxis und müssen daher nicht auf ein Provisorium zurückgreifen. Je nach Wunsch setzen wir Gold- oder Keramikinlays ein.
Kosten einer Kariesbehandlung
Doch auch die Kosten spielen mit in die Wahl der Zahnfüllung bei Karies mit ein. Gesetzlich versicherte Patienten ohne eine Zahnzusatzversicherung scheuen natürlich einen hohen Kostenaufwand. Die Krankenkassen übernehmen ohnehin nur einen Teilbetrag der Kosten und lassen Patienten bei der Wahl des Füllmaterials einen geringen Spielraum. Ist der Patient nicht gewillt einen höheren Eigenanteil zu tragen, beraten wir uns zusammen mit dem Patienten, welche Möglichkeiten weiter bestehen.
Wünschen sich Patienten hingegen ein hochwertigeres Material, verfügen sie über eine Zahnzusatzversicherung oder spielen die Kosten keine Rolle, kommen diverse weitere Materialien in Betracht. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in diesem Fall zumindest die Kosten, die bei einer üblichen Amalgamfüllung entstehen würden. Welche Füllmaterialien bei Ihnen machbar sind und welche Kosten dabei auf Sie zukommen, ist natürlich immer individuell anzugeben. In jedem Fall beraten wir Sie über alle Möglichkeiten.
Die Füllungen im Überblick
Die kostengünstigste Lösung in der Kariesbehandlung ist sicherlich der Werkstoff Amalgam. Dieser ist jedoch durch den Quecksilberanteil umstritten und auf Dauer gesundheitsschädigend. Aus diesem Grund sehen wir von der Verwendung von Amalgam völlig ab. Problematisch ist zudem, dass das Füllmaterial eine silbergraue Färbung hat, wodurch es sich nur zum Einsatz im Backenzahnbereich eignet und ein einheitliches Zahnbild unschön unterbricht. Als Übergangslösung eignet sich eine Zahnfüllung aus Glasionomerzement. Auch dieses Material härtet im Zahn und kann direkt im Anschluss an die Behandlung eingesetzt werden. Da es eine begrenzte Haltbarkeit aufweist, bietet sich die Zementfüllung ausschließlich als Übergangslösung an.
Denn auf Dauer angewendet kaut der Patient vor allem im Seitenzahnbereich das Material ab und es entstehen undichte Stellen, in der sich über Jahre Karies bilden kann. Aus einer Mischung aus Glasiomerzement und Kunststoff besteht der nächste Füllstoff: der Kompomer. Die Zahnfüllung kann bei Milchzähnen oder als provisorische Füllung genutzt werden.
Um lange Freude an der Füllung nach einer Kariesbehandlung zu haben, empfehlen wir in den meisten Fällen Keramikfüllungen. Sollte bei Ihnen eine Füllung erforderlich sein, beraten wir Sie nach einer ausführlichen Untersuchung zu allen Möglichkeiten.
Auf einen Blick:
- Eine unbehandelte Karies frisst sich wortwörtlich durch den Zahn und verursacht erhebliche Schäden
- Je nach Schwere der Erkrankung wird das entstandene Loch mit einer Füllung oder einem Inlay bzw. Composite behandelt
- Unter undichten, alten Amalgamfüllungen bildet sich über die Jahre eine schleichende Karies, die sehr lange unbemerkt bleibt
Die Ursachen einer Karies sind ernährungs- und hygienebedingt. Behandelt wird die kariöse Stelle durch Säuberung und Verschließen der beschädigten Stelle mit einer Füllung. Gründliche Mundhygiene und zahngesunde Ernährung verringern das Risiko einer Karies. Beides schützt auch vor erneutem Kariesbefall.
Ursachen einer Karies sind ernährungs- und hygienebedingt
Eine gesunde Mundflora enthält Bakterien, die Zucker und Kohlehydrate auf dem Zahnbelag verarbeiten. Nimmt die Bakterienzahl auf der Zahnoberfläche überhand, greift die Säure, die bei deren Stoffwechsel entsteht, den Zahnschmelz an. Hierbei entsteht eine Demineralisation, Zahnbestandteile wie Mineralien werden aus dem Zahn herausgelöst. Durch gründliche Mundhygiene werden die Bakterien und ihr Nährboden von der Zahnoberfläche entfernt. Nachlässigkeit bei der Zahnpflege fördert den Abbau-Prozess und damit Karies. Weniger häufig entsteht Karies durch zu geringe Speichelproduktion im Mundraum, denn Speichel spült Bakterien teilweise von der Zahnoberfläche fort. Außerdem neutralisiert er schädigende Säuren.
Symptome der Karies und Therapie durch den Zahnarzt
In der Folge der Zahnschädigung entstehen weiße oder braune Flecken auf dem Zahn. Sie verursachen zunächst noch keine Schmerzen. Erst, wenn der Zahn von der Säure entkalkt ist und sich Farbstoffe eingelagert haben, dringt der Zerfall in die weichen und nervendurchzogenen Bereiche des Zahninneren (Pulpa) vor. Eine solch tiefe Karies kann nur durch eine Wurzelbehandlung repariert werden. Betroffene Zähne reagieren temperaturempfindlich. Immer stärkere Zahnschmerzen sind ein deutliches Zeichen für einen schweren Befall und müssen schnell behandelt werden. Bei der halbjährlichen Zahnarztkontrolle sieht der Zahnarzt Handlungsbedarf, säubert die betroffene Stelle und schließt den Zahnschaden mit einer Füllung. Bei fortgeschrittenem Verlauf ist die Wurzelbehandlung, in schlimmen Fällen das Entfernen des kariösen Zahnes nötig.
Prophylaxe bei Kindern
Karies ist keine Erbkrankheit. Dennoch tritt der „schlechte Zahn“ in manchen Familien verstärkt auf. Ursache ist meist eine generell schlechte Mundhygiene aller Familienmitglieder. Generell gilt die vorbeugende Pflicht zur Mundhygiene ab dem ersten Zähnchen. Kinder in einer Kindertagesstätte erlernen richtiges Zähneputzen in der Gruppe. Bei häuslicher Betreuung ist es Aufgabe der Eltern, ihnen die geeignete Technik beizubringen und sie zum Putzen nach jeder Mahlzeit anzuhalten. Ungesunde Ernährungsgewohnheiten können schon im frühen Kindesalter das „Nursing Bottle Syndrom“ verursachen. Diese dramatische Zahnfäule entsteht vom Dauergebrauch der Nuckelflasche. Die Inhalte enthalten Zucker und Fruchtsäuren. Hier ist es besser Zuckerersatz zu verwenden. (Link zu unserer Seite). Schlimmste Folge dieser Unart kann der Verlust aller Milchzähne sein. Auch werden zahnschädliche Bakterien durch Küsschen oder das Ablutschen eines Nuckels von den Eltern auf die Kinder übertragen. Ein bewusstes, zahngesundes Miteinander sorgt deshalb schon vom ersten Lebensjahr an für eine gesunde Zahnentwicklung ohne Karies.
Prophylaxe bei Erwachsenen
Eine nachlässige Erziehung zur Mundhygiene muss sich im Erwachsenenalter nicht fortsetzen. Erwachsene schützen ihre Zähne durch gründliche Mundhygiene und zweimal jährlich durch einen Kontrollbesuch beim Zahnarzt. Viel trinken und Getränke nicht lange im Mundraum belassen fördert die Speichelbildung und vermindert den Verbleib von Zucker- und Säureresten am Zahn. Zahngesunde Ernährung bedeutet den bewussten, sparsamen Umgang mit Nahrungsmitteln, die Zucker, Honig oder Säuren enthalten. Der Versuch, sofort nach dem Verzehr solcher Dinge die Zähne zu putzen, ist ebenfalls förderlich für Karies. Besser ist es, erst eine halbe Stunde später die Reste wegzuputzen, denn inzwischen lindert der natürliche Speichelfluss die ersten Folgen. Gegen einen trockenen Mund hilft Kaugummikauen zuckerfreier Sorten – dies regt den Speichelfluss an.
Quellen und weiterführende Verweise
- https://www.apotheken-umschau.de/Karies
- https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/karies/hintergrund
- https://www.netdoktor.de/krankheiten/karies/
- © Fotos von Fotolia
- pexels – Andrea Piacquadio
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