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ICD-Codes: – C25 – Was ist der ICD-Code?
Bauchspeicheldrüsenkrebs – Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen
Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine relativ seltene, jedoch sehr gefährliche Erkrankung, die nur etwa drei Prozent aller Krebserkrankten betrifft. Die Bauchspeicheldrüse ist eine dem Darm vorgelagerte Drüse, die innerhalb des Zwölffingerdarmbogens verortet ist und in der die Produktion von Verdauungssäften mit verschiedenen darin enthaltenen Enzymen von Statten geht. Diese werden zur Aufspaltung von Nahrung in ihre einzelnen Bestandteile vom Körper gebraucht. Darüber hinaus bilden sich in der Bauchspeicheldrüse verschiedene, überlebenswichtige Hormone, wie Insulin und Glukagon, die für die Regelung des Blutzuckerspiegels zuständig sind. Die Bauchspeicheldrüse ist somit ein äußerst wichtiger Bestandteil des Körpers, in der die Bildung eines bösartigen Tumors fatale Folgen für den gesamten Organismus darstellen kann.
Auf einen Blick: Das Wichtigste in Kürze
Weitere Informationen über Bauchspeicheldrüsenkrebs
Jedes Jahr wird lediglich bei einem von 12800 Menschen in Deutschland solch ein bösartiger Tumor in der Bauchspeicheldrüse festgestellt. Das Alter der oder des Erkrankten liegt fast nie unter 60 Jahren. Männer und Frauen zwischen 60 und 80 Jahren sind etwa gleich häufig von der Krankheit betroffen. Das größte Problem bei dieser Krebsform ist vor allem, das er zumeist erst in einem sehr späten Stadium erkannt wird, wenn eine Heilung aufgrund von Metastasenbildung im umliegenden Gewebe schon nicht mehr möglich ist. Da sich der Krebs häufig zunächst nur durch unspezifische Symptome, wie Gewichtsabnahme und Appetitlosigkeit bemerkbar macht und erst sehr viel später durch ebenfalls für mehrere Krankheiten zutreffende Auswirkungen, wie Oberbauchschmerzen und die Erkrankung an Gelbsucht zutage tritt, kann man durchaus von einer äußerst heimtückischen Krankheit sprechen.
Hat der Krebs bereits Metastasen gebildet, kann man ihn nicht mehr mit Hilfe einer Operation aus dem Körper beseitigen, sondern kann lediglich die Symptome der Erkrankung durch Chemo- und Strahlentherapie, sowie durch die Gabe von Schmerzmitteln lindern und so die Lebensqualität des Patienten verbessern. Die Operation stellt im Falle des Bauchspeicheldrüsenkrebses bislang die einzige Möglichkeit dar, der Krankheit Herr zu werden. Dafür muss der Krebs jedoch am besten bereits kurz nach seinem Ausbruch entdeckt worden sein. Ansonsten bestehen im Vergleich zu anderen Krebsarten nur noch äußerst geringe Chancen auf Heilung.
Die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs ist zum heutigen Zeitpunkt mit einer in den meisten Fällen (96%) sehr geringen Überlebensrate von nicht mehr als fünf Jahren nach Feststellung der Erkrankung verknüpft. Lediglich nur etwa vier Prozent der Betroffenen leben mit dem Krebs länger als die nächsten fünf Jahre weiter.
Ursachen für Bauchspeicheldrüsenkrebs: Genaue Ursachen sind unbekannt
Die genauen Ursachen für Bauchspeicheldrüsenkrebs sind bisher noch unbekannt. Derzeit wird intensiv nach den genauen Auslösern und möglichen Gegenmitteln zur Bekämpfung der Tumorbildung geforscht. Es gibt jedoch einige klar feststehende Faktoren, die das Entstehen von Tumoren im Bereich der Bauchspeicheldrüse stark begünstigen.
Dazu zählen in erster Linie regelmäßiger, exzessiver Alkoholkonsum, Rauchen und eine zu fettreiche Ernährung. Daneben wird der regelmäßige Kontakt mit bestimmten Chemikalien, wie Fungiziden, Herbiziden und Pestiziden als weiterer möglicher Auslöser beschrieben. Eine ebenfalls mögliche Ursache kann das Vorliegen einer bereits langjährigen, chronischen Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung), eine vorangegangene Magenoperation aufgrund eines Magengeschwürs sowie in bestimmten Fällen Altersdiabetes (Diabetes mellitus Typ 2) sein. Hier sind besonders solche Patienten gefährdet, bei denen möglicherweise bereits ein anderes nahe stehendes Familienmitglied ebenfalls an der Krebsart erkrankt ist. Vorerkrankungen im Verdauungstrakt oder im Bereich des Stoffwechsels stellen also einen besonderen Risikofaktor dar. Ein Weiterer ist in der generellen Möglichkeit der Vererbung von die Krankheit auslösenden genetischen Merkmalen zu sehen. So kann davon ausgegangen werden, dass jemand, dessen Vater, Mutter oder Großelternteil an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist, Anlagen in seinem Erbgut besitzt, die die Krankheit ebenfalls auslösen können.
Gerade in so einem Fall ist es besonders wichtig, ab einem bestimmten Alter regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt durchführen zu lassen, um eine mögliche Erkrankung frühzeitig im noch behandelbaren Stadium zu entdecken.
Symptome des Bauchspeicheldrüsenkrebs: Übelkeit und Appetitlosigkeit
Fatalerweise bereitet Bauchspeicheldrüsenkrebs bis hin zu einem gewissen, bereits nicht mehr heilbaren Stadium so gut wie keine Beschwerden. Gelegentlich verspürt der Patient Übelkeit, Appetitlosigkeit und leichte Schmerzen im Oberbauch. Daneben kann es zu Gewichtsverlust, Leistungsabfall, Durchfall oder Juckreiz am Körper kommen. Gelegentlich kommt es auch zu Rückenschmerzen, denn die Bauchspeicheldrüse befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Wirbelsäule. Die durch einen Tumor verursachten Schmerzen können so auch in diese Richtung ausstrahlen.
Hat der Tumor eine gewisse, die Funktion der Verdauungsorgane behindernde Größe erreicht oder bereits Metastasen gebildet, so kommt es häufig zu starken Schmerzen im rechten Oberbauch und zu einer Erkrankung an Gelbsucht. Durch die Veränderungen in der Bauchspeicheldrüse kann es auch zu einem Mangel an neu gebildetem Insulin bis hin zum vollständigen Ausfall der Insulinbildung kommen. Eine Zuckererkrankung kann die Folge sein. Darum ist bei der Diagnose einer recht plötzlich entstandenen Diabeteserkrankung auch an die Möglichkeit eines Tumors im Bereich der Bauchspeicheldrüse zu denken. In den meisten Fällen, in denen Patienten erkranken, sind die folgenden Symptome jedoch eher typisch:
- Gewichtsverlust bei fast allen Erkrankten
- Auftreten des Diabetes melitus
- Gelbsucht
- Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit
Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs – So verläuft die Untersuchung
Für die Diagnose des Bauchspeicheldrüsenkrebses stehen eine ganze Reihe verschiedener Untersuchungsverfahren zur Verfügung. Zunächst gibt ein ausführliches Patientengespräch mit einer anschließenden körperlichen Untersuchung dem Arzt bereits erste Hinweise auf die mögliche Erkrankung. Beim Abtasten des Bauchraumes lassen sich bereits Vergrößerungen an Leber und Gallenblase, sowie direkte Veränderungen an der Bauchspeicheldrüse ertasten. Eine Blutuntersuchung mit der Feststellung möglicher so genannter Tumormarker schließt sich an. Besteht der begründete Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs, so kommen als Nächstes so genannte bildgebende Verfahren zum Einsatz. Das sind in der Regel die Untersuchung mit Ultraschall (Sonographie), die Computertomographie (CT) sowie unter bestimmten Umständen auch die Magnetresonanztomographie (MRT).
Anschließend werden häufig Untersuchungen des gesamten Verdauungstraktes mit Hilfe verschiedener Endoskope, eine Bauchspiegelung, verschiedene Röntgenuntersuchungen sowie die Entnahme von Gewebe unter Vollnarkose (Biopsie) von dem behandelnden Mediziner veranlasst. Auf diese Weise können sowohl das Ausmaß der Erkrankung, als auch die noch möglichen Behandlungsschritte in aussagekräftigem Maße ermittelt werden.
Bauchspeicheldrüsenkrebs therapieren – Gute Chancen auf Heilung
Da Bauchspeicheldrüsenkrebs in der Regel erst sehr spät entdeckt wird, ist eine vollständige Heilung in den meisten Fällen bereits nicht mehr möglich. Wird der Krebs jedoch noch in einem Stadium entdeckt, in dem eine Heilungschance besteht, wird die Bauchspeicheldrüse normalerweise schnellstmöglich ganz oder auch nur teilweise operativ entfernt. Dabei handelt es sich um einen sehr groß angelegten, schwierigen Eingriff, der nur in darauf spezialisierten Kliniken vorgenommen wird.
Oftmals werden bei der Operation auch Teile des Magens, des Gallensystems und des Dünndarms mit entfernt (so genannte Whipple’sche Operationsmethode), um die Gefahr eines möglichen weiteren Krebsausbruches im Nachbargewebe der Bauchspeicheldrüse gleich von vorn herein so gering wie möglich zu halten. Verläuft die Operation erfolgreich, so schließt sich in den meisten Fällen im Zeitraum von sechs Wochen nach Verheilen der Wunden eine Chemotherapie an, die nur selten die Dauer von sechs Monaten unterschreitet. Außerdem müssen Patienten, denen die Bauchspeicheldrüse entfernt wurde, die normalerweise in der Drüse gebildeten Hormone und Enzyme nach der Operation in medikamentöser Form zugeführt bekommen.
Bleibt der Patient in den der Operation nachfolgenden Jahren beschwerdefrei, kann von einer vollständigen Heilung ausgegangen werden. Wird der Krebs zu spät entdeckt, kann mit Hilfe von Strahlen- und Chemotherapie, sowie verschiedenen Schmerzmedikamenten zumindest eine Linderung der Symptome und der Schmerzen herbeigeführt werden. So kann der Patient die ihm noch verbleibende Lebenszeit bis zum Tode, meist innerhalb der darauf folgenden fünf Jahre nach Entdeckung des Tumors, zumindest noch in relativ schmerzfreier und menschenwürdiger Weise leben.
Neuerdings wird über die Anwendung einer biologischen Therapie bei unheilbar kranken Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs nachgedacht, die darauf basiert, dass sich Bauchspeicheldrüsengewebe und Krebsgewebe in einigen Punkten voneinander unterscheiden. Bei der Therapie kommen darum Stoffe zum Einsatz, die das Immunsystem anregen sollen. Auf diese Weise soll das körperfremde Krebsgewebe schließlich von der eigenen Immunabwehr bekämpft werden. Diese Therapieform befindet sich derzeit allerdings noch in den Kinderschuhen.
Bauchspeicheldrüsenkrebs prognostizieren – So wird’s gemacht
Eine rechtzeitige Operation stellt beim Bauchspeicheldrüsenkrebs derzeit noch immer die einzige Chance dar, von der Krankheit wieder vollständig zu genesen. Darum sollten bereits beim ersten Verdacht auf die Erkrankung umfangreiche medizinische Maßnahmen ergriffen werden, um festzustellen, ob es sich tatsächlich um eine Tumorbildung im Bereich der Bauchspeicheldrüse handelt oder ob möglicherweise lediglich eine vergleichsweise unkomplizierte, jedoch ebenfalls behandlungsbedürftige Entzündung der Drüse vorliegt.
Wird tatsächlich eine Krebsgeschwulst entdeckt, deren Ausmaß die Größe von einem Zentimeter noch nicht übersteigt und von der aus noch keine Metastasen ins umliegenden Gewebe gebildet wurden, so sollte so schnell wie möglich eine Operation erfolgen, bei der entweder nur die Krebsgeschwulst oder aber zumeist die ganze Bauchspeicheldrüse entfernt werden. So kann, sofern die Operation erfolgreich verläuft, eine nachfolgende Chemotherapie weitere Besserung bringt und beim Patienten auch in der Folgezeit keine neuen Krebsgeschwülste zutage treten, tatsächlich von einer vollständigen Genesung ausgegangen werden.
Wird der Krebs zu spät erkannt, wie es leider bei den meisten Fällen derzeit noch der Fall ist, so kann zumeist wegen der Größe der Geschwulst oder bereits erfolgter Streuung von Metastasen keine Operation mehr erfolgen. Dann sollte versucht werden, die Symptome des Krebses, sowie die von den Geschwülsten ausgehenden Schmerzen für den Patienten so erträglich, wie möglich zu machen. Verschiedene Hilfsmittel, wie Strahlen- und Chemotherapie, sowie die Gabe von Schmerzmitteln nach dem so genannten WHO-Stufenplan sollten dem Erkrankten in jedem Falle zugänglich gemacht werden.
Obwohl Bauchspeicheldrüsenkrebs vergleichsweise selten ist, gehört er zu den Krebsarten mit den meisten Sterbefällen innerhalb von fünf Jahren nach der Tumorentdeckung. Lediglich vier Prozent der unheilbar Erkrankten schaffen es, mit der Krankheit noch eine längere Zeit, als den Fünfjahreszeitraum zu überleben.
Quellen und weiterführende Verweise
- https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/bauchspeicheldruesenkrebs/index.php
- https://www.netdoktor.de/krankheiten/bauchspeicheldruesenkrebs/
Bildnachweise:
- https://www.pexels.com/de-de/foto/frau-mauer-gesichtslos-schwarz-4498174/
- https://www.pexels.com/de-de/foto/natur-mann-liebe-menschen-3768131/
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