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Der Krankheitsverlauf von Zungenkrebs

Zungenkrebs – Ursachen und Therapie des Mundhöhlenkarzinoms

Wir haben diesen Beitrag im laufenden Monat überprüft und die Beschreibungen teilweise aktualisiert.
Unsere Empfehlungen sind nach wie vor auf dem neuesten Stand. Letztes Updated am 2. Oktober 2020


ICD-Codes:C02Was ist der ICD-Code?


Zungenkrebs – Erkrankung des Mund- und Rachenraums durch Karzinome

Zungenkrebs gehört zur Kategorie der Mundhöhlenkarzinome, die alle Krebsarten enthält, die sich im Mund und Rachenraum ansiedeln. Die gesamte Mundhöhle, der Gaumen und die Zunge sind von dieser Art Krebs betroffen. Karzinome in der Mundhöhle gehören medizinisch zu den Kopf-Hals-Tumoren. Nur wenige Fälle von Adenokarzinomen oder anderen Arten sind bekannt, die meisten Krebserkrankungen an der Zunge und in der Mundhöhle sind Plattenepithelkarzinome.

Auf einen Blick: Das Wichtigste in Kürze

Zungenkrebs kann an jeder Stelle der Zunge auftreten. Sowohl an der Zungenspitze, an der Unterseite, an den Seiten und auf der Oberfläche können die bösartigen Tumore sich ansiedeln.
Um eine genaue Diagnose abgeben zu können, muss der Arzt hier eine Gewebeprobe entnehmen, die im Labor untersucht werden muss.
Zungenkrebs gehört zur Kategorie der Mundhöhlenkarzinome, die alle Krebsarten enthält, die sich im Mund und Rachenraum ansiedeln.

Zungenkrebs Ursachen: Viele Einflüsse, ein Risiko

In den meisten Fällen wird Zungenkrebs von äußeren Einflüssen verursacht. Betroffen sind vor allem Menschen, die sich sehr schlecht ernähren, über lange Zeit die Mundhygiene vernachlässigen, oder Prothesenträger. Eine scharfe Zahnkante, die über Jahre hinweg immer wieder die Zunge oder das Wangengewebe verletzt, kann Auslöser für eine Krebserkrankung sein. Auch eine Prothese, die nicht richtig angepasst ist, und immer wieder an der Zunge, am Daumen oder an der Wange scheuert, kann mittelfristig ein Karzinom an der Zunge verursachen. Auch Gewebeveränderungen durch immer wiederkehrenden Pilzbefall sind mögliche Krebsverursacher.

Nicht vernachlässigen darf man den Einfluss von Alkohol und jeglichen Tabakwaren, die jedoch nicht nur an der Zunge oder in der Mundhöhle, sondern überall im Körper bösartigen Krebs verursachen können. Es ist erwiesen, dass viel mehr Menschen, die sich ungesund ernähren, rauchen und Alkohol trinken, an Krebs erkranken, als solche, die sich gesundheitsbewusst ernähren und auf die Wohlstandsdrogen verzichten. Nur in seltenen Fällen tritt Zungenkrebs vor dem fünfzigsten Lebensjahr auf. Die meisten Betroffenen sind zwischen 60 und 70 Jahre alt, wenn die Krankheit ausbricht. Ebenfalls deutlich sichtbar ist, dass viel mehr Männer an Zungenkrebs erkranken, als es bei Frauen der Fall ist.

In manchen Quellen ist von doppelter Häufigkeit im Vergleich zwischen Mann und Frau die Rede. Das Mundhöhlenkarzinom mit all seinen Untergruppierungen liegt in der weltweiten Statistik über Krebserkrankungen an sechster Stelle, wobei sich in der Sterblichkeitsrate regionale und nationale Unterschiede deutlich machen. In etwa zwanzig Prozent aller Mundhöhlenkarzinome finden sich an der Zunge wieder.

Die Ursachen von Zungenkrebs

Zungenkrebs kann an jeder Stelle der Zunge auftreten. Sowohl an der Zungenspitze, an der Unterseite, an den Seiten und auf der Oberfläche können die bösartigen Tumore sich ansiedeln. Jede dauerhafte Veränderung an der Zunge, wie auch im gesamten Mund- und Rachenraum, sollten von einem Arzt angesehen werden. Auch wenn sich oftmals der Verdacht als nicht begründet herausstellt, ist es dennoch besser, auf Nummer sicher zu gehen, als die Krankheit zu weit fortschreiten zu lassen, falls sich der Verdacht bewahrheitet. Wie bei allen Krebsarten gilt, dass die frühe Erkennung die beste Aussicht auf Heilung verspricht.

Eine hohe Rezidivquote, das heißt, ein erneutes Auftreten der Krankheit nach erfolgreich abgeschlossener Behandlung, ist beim Zungenkrebs festzustellen. Schon deswegen sollte so früh als nur irgend möglich eingegriffen werden. Auch wenn man am Anfang nur von einem harmlosen Bläschen ausgeht: Verschwindet dies nicht nach wenigen Tagen, ist der Besuch beim Arzt unvermeidbar. 

Zungenkrebs in ulzeröser und verruköser Form

Es gibt zwei wesentliche Arten, wie ein Mundhöhlenkarzinoms sich entwickeln kann. Zu unterscheiden sind die ulzeröse Form und die verruköse Form. Die ulzeröse Form wächst ins Innere des Gewebes, also endophytisch. Die Prognose für diese Art der Krebserkrankung ist abhängig vom Ort, an dem sie ausbricht. Zungenkrebs in ulzeröser Form hat deutlich schlechtere Heilungschancen als zum Beispiel die gleiche Art Krebs an der Lippe. Nur etwa ein Prozent der Zungenkrebs Erkrankungen entfällt auf die verruköse Form.

Hierbei wächst der Tumor nach außen, also exophytisch. Diese Art Krebs bildet im Vergleich zur ulzerösen Form deutlich später Metastasen und wächst auch deutlich langsamer. In der Prognose schneidet also der verruköse, exophytische Zungenkrebs deutlich besser ab, als der endophytische, ulzeröse. Die Metastasen beim Zungenkrebs verbreiten sich nur in den wenigsten Fällen über das Blut; über die Lymphe verbreitet sich der Krebs vor allen in den Lymphknoten. Beim ulzerösen Tumor entwickeln sich die Metastasen schneller und häufiger; abhängig natürlich davon, wie früh das Karzinom erkannt wurde und wann mit der Behandlung begonnen wurde. Auch beim verrukösen Karzinom ist bei längerem, unbehandelten Krankheitsverlauf mit Metastasen zu rechnen, die sich ebenfalls lymphogen verbreiten.

Beschwerden, die durch Zungenkrebs verursacht werden können

Die ersten Symptome von Zungenkrebs sind Schmerzen beim Sprechen und Kauen, ein deutlicher Mundgeruch, im fortgeschrittenen Stadium auch eine Sprechbehinderung. Weitere Beschwerden können auch sein:

  • Eine Otalgie: Halsschmerzen, die bis zum Ohr ausstrahlen
  • Schluckbeschwerden
  • Fremdkörpergefühl im Mund
  • Stark zunehmender Mundgeruch

Zungenkrebs Untersuchung beim Facharzt – So wird die Diagnose gestellt

Um eine genaue Diagnose abgeben zu können, muss der Arzt hier eine Gewebeprobe entnehmen, die im Labor untersucht werden muss. Rein oberflächlich ist Zungenkrebs erst im sehr fortgeschrittenen Stadium auf Anhieb zu erkennen. Eine Computertomographie oder Kernspintomographie stellen weitere Möglichkeiten dar, genaue Untersuchungen anzustellen. Natürlich muss auch Blut abgenommen werden, welches auf den Krebsverdacht hin untersucht werden sollte. Wird der Krebsverdacht an der Zunge bestätigt, muss sofort eine Untersuchung der umliegenden Schädelknochen, wie zum Beispiel des Kiefers vorgenommen werden. Bei fortgeschrittenem Stadium sollten alle anderen Bereiche des Körpers, vor allem aber die Lunge, die Leber und die Nebennieren auf ein Auftreten von Metastasen hin untersucht werden.

Die Behandlung von Zungenkrebs

Wie wird Zungenkrebs nach der Diagnose therapiert?

Nachdem der Verdacht auf Zungenkrebs sich bestätigt hat, gibt es zwei Möglichkeiten der Therapie. Ob eine chirurgische oder radiologische Therapie oder eine Kombination aus beidem angewandt wird, liegt am Stadium des Karzinoms. Bei der chirurgischen Therapie wird mindestens der befallene Teil der Zunge sowie ein gewisses Umfeld aus Sicherheitsgründen entfernt. Hat sich das Mundhöhlenkarzinom schon auf mehrere Teile der Mundhöhle ausgebreitet, ist eine Resektion, also eine Entfernung anderer Teile nicht zu vermeiden. Es kann geschehen, dass die ganze Zunge, ein Teil des Mundbodens, Teile des Gaumens oder auch des Unterkiefers entfernt werden müssen.

Große Probleme bringt in diesem Fall das veränderte Aussehen der Patienten mit sich. Nicht selten sind schwere Depressionen die Folge davon, dass die Krebskranken nicht mehr verständlich sprechen und kaum noch essen können; die einschneidenden Veränderungen im Gesicht sind vom Patienten, wie auch von seinem Umfeld, ebenfalls schwer zu bewältigen. Zur Nachbehandlung nach der Resektion, bei kleinen Tumoren auch als alleinige Therapie, kommen auch Strahlenbehandlungen in Frage.

Inwieweit eine Chemotherapie vonnöten ist, liegt wiederum an der Art und Ausbreitung des Zungenkrebses. Menschen, die an Zungenkrebs erkrankt sind, Magen aufgrund der fehlenden Möglichkeit, normal zu essen, sehr stark ab, was oft Folgeerkrankungen mit sich bringt. Suppen, weiche Speisen, im schlimmen Fall sogar künstliche Ernährung sind, vor allem wenn der Kiefer mit betroffen war, oft das einzige, was den Patienten nach der Operation bleibt. In vielen Fällen, in denen der Krebs schon weit fortgeschritten war, muss sogar eine Magensonde verlegt werden. 

Quellen und weiterführende Verweise

  • https://www.merkur.de/leben/gesundheit/zungenkrebs-diese-anzeichen-sollten-unbedingt-ernst-nehmen-zr-13426709.html
  • https://www.lifeline.de/krankheiten/zungenkrebs-id132239.html

Bildnachweise:

  • https://www.pexels.com/de-de/foto/licht-mann-hande-menschen-3779705/
  • https://www.pexels.com/de-de/foto/detail-erwachsener-fotoshooting-frau-922531/


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Autoren & Experten:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser


Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Update: Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 7.11.2024 statt.